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informix-ausi-user-160x160Abkündigung der Informix Floating User Lizenzmetrik

Betrifft IBM Informix Workgroup und Enterprise Editionen

Mit der im Announcement ZP13-0367 vom 9. Juli 2013 veröffentlichten Abkündigung der Floating User Lizenzierung, unternimmt die IBM einen gewagten Schritt in die Umgestaltung der Informix Lizenzlandschaft ihrer Kunden.

  • Die Floating User Lizenzierung wurde von der IBM erst Ende 2010 als Ablösung der noch aus INFORMIX Zeiten übernommenen Concurrent Session bzw. Concurrent Connect Lizenzierung eingeführt (siehe hierzu unsere Vertriebsinfo Nr.: 11-02-15 vom Februar 2011). 
  • Concurrent Session war die Standard Lizenzierungsart unter INFORMIX, damit ist die Floating User Lizenzierung aktuell entsprechend weit verbreitet. Von dieser Abkündigung betroffen sind Kunden die eine Informix Growth- bzw. Workgroup- oder Ultimate- bzw. Enterprise Edition einsetzen und die nicht auf Authorized User, PVU oder Sockellizenzierung bemessen werden.
  • Für Floating User Single Session Single Install Lizenzen (kurz „Floating User“) ist ein Wechsel im Rahmen der Wartung auf das Authorized User Single Install Lizenzmodell vorgesehen (kurz „Authorized User“), wobei ein Floating User in zwei Authorized User gewandelt wird.
  • Die Wandlung von Floating User nach Authorized User bedeutet für die betroffenen Kunden eine notwendig Überprüfung und Neubewertung ihrer Informix Lizenzbasis.
  • Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Hintergründen und schlägt Handlungsweisen vor. 

Probleme mit Vertrieb und Compliance

IBM Worldwide Sales Executive Steve Shoaf sprach bereits im Frühjahr, bei seinem Besuch in unserem Haus, von einer eventuellen Ablösung der Floating User Lizenzen (siehe CURSOR Newsletter vom 12. März). Als Gründe wurden von Steve Shoaf Probleme beim Neuvertreib und Compliance Fälle bei Kunden genannt:

„Die von Informix übernommene Lizenzmetrik hat sich im Hause IBM nicht richtig etablieren können. Das Modell ist im Vertrieb gegenüber Neukunden schwer begreifbar zu machen, auch fehlt die Vergleichbarkeit gegenüber anderen Datenbanksystemen sowohl IBM intern als auch gegenüber Wettbewerbern. Floating User Lizenzierung war häufig Ursache für Compliance Fälle“.  

Beide Kritikpunkte können wir aus unserem eigenen Kundenumfeld bestätigen. Es bleibt die Frage, ob die Migration von einer zugriffsbasierenden Lizenzmetrik auf eine anwenderbezogene Lizenzierung die richtige Lösung ist.

Floating User nach Authorized User  1 : 2

Die Migration erfolgt im Rahmen der Produktwartung automatisch mit dem nächsten Renewal. Es werden bestehende Floating User Lizenzen automatisch mit dem Faktor 1:2 in Authorized User Lizenzen gewandelt.

Weitreichende Auswirkungen

Die von der IBM vorgesehene Migration hat für Informix Lizenznehmer unter Umständen weitreichende Auswirkungen. Hierzu ist es notwendig auf die Anwendung dieser Lizenzmodelle genauer einzugehen.

Für beide Lizenzmodelle gilt - als einzige Gemeinsamkeit - dass die Lizenzierung immer in Abhängigkeit von einer einzelnen Installation des Produktes erfolgt (Instanzen der Datenbank gehören zu einer übergeordneten Installation). Das heißt, getrennte Installationen sind getrennt betrachtet zu lizenzieren.

Floating User

Die Hintergründe zur Floating User Lizenzierung haben wir in der schon angesprochenen Vertriebsinformation vom Februar 2011 ausführlich beschrieben. Dabei wurde im Besonderen die Sinnhaftigkeit dieser Begriffszusammenstellung hinterfragt.

floating-user-150x150Bei genauer Betrachtung wird dieses Lizenzmodell auf die Anzahl einzelner Zugriffe (Connects) heruntergebrochen. Sinngemäß ausgedrückt: für jede Installation der Datenbank muss die maximal (jemals) auftretende Anzahl von gleichzeitigen Zugriffen lizenziert werden. Diese Lizenzmetrik ist losgelöst von Personen zu betrachten, es kann sich um beliebige (austauschbare) Anwender handeln. Ein Anwender kann unter Umständen mehrer Verbindungen gleichzeitig auf die Datenbank offen haben, die jeweils eine Lizenz benötigen. Bemessen wird ausschließlich die Anzahl der Verbindungen an die Datenbank. Eine Lizenz mit 30 Floating User bedeutet, dass maximal 30 gleichzeitige Verbindungen an die Datenbank erlaubt sind.

Authorized User

authorized-user-150x150Die Authorized User Single Install Lizenzierung zählt alle die Personen auf, die zur Nutzung einer Datenbankinstallation berechtigt (autorisiert) sind, unabhängig von einer aktiven Nutzung zu einem bestimmten Zeitpunkt und ohne Berücksichtigung des Nutzungsumfanges durch den einzelnen Anwender. Auch hier gilt, getrennte Installationen sind getrennt zu lizenzieren. Eine Person die auf mehrere Installationen zugriff hat, benötigt für jede Installation eine separate Lizenz. Eine Lizenz mit 30 Authorized Usern bedeutet eine Nutzung der Installation durch maximal 30 fest zugeordnete Personen.

Der Anwendungsfall entscheidet

Maßgeblich bestimmt das Umfeld der Anwendung welche Art der Lizenzierung die richtige und von der Kostenseite her vertretbare Lösung ist.

Ein Beispiel: für einen Bankautomaten mit häufig wechselnden Anwendern die genau eine Verbindung aufbauen, ist die Floating User Lizenzierung ideal und benötigt genau eine Lizenz, wohingegen nach dem Authorized User Modell alle Kunden der Bank zu lizenzieren wären, die den Automaten nutzen könnten.

Ein Gegenbeispiel hierzu ist die Lizenzierung einer Leitzentrale, mit wenigen, fest zugeordneten Mitarbeitern, die über viele gleichzeitig ablaufende Prozesse (viele Connects) eine Fabrikanlage steuern. Hier bietet sich eine Authorized User Lizenzierung an.

Fester Umtausch 1 : 2

Wie praktikabel der von der IBM vorgesehene 1:2 Umtausch von Floating User nach Authorized User ist, hängt von den Anforderungen der jeweiligen Anwendungen ab. Unsere Beispiele zeigen, dass es keine direkte Abhängigkeit zwischen Floating User und Authorized User gibt. Ein fester Umtauschsatz ist damit kaum zweckmäßig, wenn das Ziel verfolgt wird, für die IBM und den Kunden eine adäquate Lizenzierung bei annähernd gleichen Kosten zu erzielen.

Die kalkulatorische Äquivalenz zwischen einem Floating User und einem Authorized User liegt für die Enterprise Edition bei etwa 1:2,07 – was dem IBM Vorschlag rein kalkulatorisch nahe kommt und den monetären Wert der Lizenzierung wenig ändert. Für die Workgroup Edition ist die Äquivalenz in etwa 1:1,25 - hier ist der Umtausch 1:2 eine deutliche Wertsteigerung der Lizenzierung, dafür aber einhergehend mit einer Erhöhung der Wartungskosten für nachfolgende Jahre.

Ausschlaggebend ist aber der tatsächliche Lizenzbedarf unter dem neuen Lizenzmodell. Für Installationen, zu denen eine Migration nach Authorized User ansteht, muss als erster Schritt der notwendig Umfang einer Authorized User Lizenzierung ermittelt werden. Als Faustregel hier noch einmal kurz zusammengefasst: es sind alle Personen zu zählen die diese Installation nutzen können.

Zielbedarf ermitteln und kalkulieren!  

Über- oder unterlizenziert?

Der ermittelte Bedarf an Authorized Usern ist gegen die doppelte Anzahl der vorhandenen Floating User abzugleichen.

  • Wie passen die Zahlen in der konkreten Situation zueinander?
  • Liegt nach dem Tausch eine Über- oder eine Unterlizenzierung vor, wenn ja, in welchem Umfang?
  • Wie hoch sind die Kosten um eine Unterlizenzierung abzufangen?

Gerne helfen wir Ihnen bei einer Abwägung dieser Fragen. Um eine schnelle Übersicht zu gewinnen können Sie auf unseren Informix Lizenzkalkulator zurückgreifen. (Informix Lizenzkalkulator)

Alternativen – im Einzelfall verhandeln

Im Announcement weist die IBM darauf hin, dass die Möglichkeit besteht, auch auf eine andere Lizenzmetrik oder eine andere Edition zu wechseln. Details müssen mit dem Ansprechpartner für die Produktwartung geklärt und verhandelt werden. In Fällen von einem inakzeptablen Verhältnis zwischen alter und neuer Lizenzierung, empfehlen wir die Verhandlungen mit dem Lizenzgeber zu suchen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei!

Besondere Auswirkungen für ISVs mit abgeleiteten Lizenzmodellen

Für ISVs, besonders im ASL/OEM Umfeld, ist es nicht unüblich, dass Anpassungen der regulären Lizenzbestimmungen für individuelle Anforderungen vereinbart wurden. In der Regel ist hier über einen Zusatzvertrag eine Ableitung  der Lizenzbedingungen aus den IBM  Standardbedingungen erfolgt. ISVs mit Lizenzmodellen die aus der Floating User Lizenzierung abgeleitet wurden, müssen die Auswirkung der Abkündigung auf ihre Verträge prüfen um rechtliche und operative Schwierigkeiten zu vermeiden.


Weitere Informationen auf den Seiten der CURSOR Distribution:
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